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Wuppertal goes Europe

Auszubildende und Ausbilder*innen berichten aus dem Praktikum

Jan Hebig in Schaan (Liechtenstein)

Jan Hebig, Ausbilder und Sachbearbeiter bei der allgemeinen Gefahrenabwehr. Herr Hebig absolvierte ein 2-wöchiges Praktikum im Amt für Lebensmittelkontrolle und Veterinärwesen.

Einsatzorte

Das ALKVW ist in zwei große Bereiche eingeteilt:

-          Lebensmittelkontrolle

-          Veterinärwesen

In jeder Abteilung arbeiten Sachbearbeiter*innen, Amtsärzte und Juristen.

So gut wie alle Kolleginnen und Kollegen haben sowohl Innen- als auch Außendienst und deshalb einen abwechslungsreichen Arbeitsalltag.

Wissenswertes und Impulse

Mitarbeiterkarten

Jedes Dienstgebäude der Landesverwaltung kann nur mit einer Mitarbeiterkarte oder einem Badge betreten werden, die u.a. auch die Arbeitszeit erfassen. Aktuell werden alle Karten auf Badges umgestellt. Die Badges ähneln unserem „Dongel“.

Mitarbeitende erhalten mit dem Badge Vergünstigungen in den lokalen Restaurants. Ein Grund, warum die Kolleginnen und Kollegen gerne während der Pause außerhalb essen gehen.

 

Sicherheitskontrolle im Amtsgebäude

Jedes Amtsgebäude kann grundsätzlich nur bis zum Empfang oder Erdgeschoss betreten werden. Die Bereiche der Abteilungen sind geschützt durch Türen, die von Mitarbeitenden mit dem Badge geöffnet werden.

Im Neubau der Landesverwaltung regelt der „Empfang“ den Zugang zu den Abteilungen. Kund*innen und Besucher*innen werden am Empfang von den jeweiligen Kolleginnen und Kollegen abgeholt.

 

Arbeitsklima

Morgens und mittags verbringen alle Kolleginnen und Kollegen eine gemeinsame Mittagspause beim Amt für Lebensmittelkontrolle und Veterinärwesen, was das Gemeinschaftsgefühl und die offene Kommunikation deutlich fördert. Probleme werden sehr kollegial angesprochen und auch ein „Lacher“ kommt nie zu kurz.

Nach der meist halbstündigen Pause gehen die Kolleginnen und Kollegen mit neuer Energie zurück an die Arbeit.

Inspektionen

Mit Spannung habe ich an den Inspektionen teilgenommen, die mir einen Einblick in die Arbeit der   Außendienstmitarbeitenden ermöglichten. 

Dazu gehörten:

-          Trinkwasserinspektion der Schutzquelle „Wasserchopf“ (Bild Wasserchopf)

Mit dem örtlichen Wassermeister des größten Wasserschutzgebietes (Wasserchopf) in Malbun kontrollierte ich die Trinkwasserqualität und die Sauberkeit der Anlagen. Um die Hygiene und Qualität des Wassers zu gewährleisten, finden diese Kontrollen jährlichen statt.

-          Inspektionen des „Eichmeisters“

In neu eröffneten Geschäften oder kleinen Hofläden, in denen Lebensmittel abgewogen werden, kontrolliert der Eichmeister mit eigenen Stahl Gewichten jede Waage äußerst gründlich. Erstaunlich war, dass es keine Waage gab, die eine wirklich gravierende Abweichung hatte.

-          Inspektionen der Mitarbeitenden der Abteilung „Lebensmittelkontrolle“

Lebensmittelkontrolleure haben hier sehr verschiedene Aufgaben. Sie sind tätig im Rahmen von Trink- und Badewasserkontrollen, kontrollieren die hygienischen Gegebenheiten in Tattoo Studios oder auch in Gaststätten vor einer Neueröffnung. Begleiten durfte ich den Kontrolleur bei einem Termin in einer Lokalität der örtlichen Einkaufshalle. Der Ladeninhaber hat große Probleme, erfasste Mängel zu beseitigen. So wurde jetzt ein höheres Bußgeld verhängt.

Die 42-Stunden Woche und das Rentensystem 

Als ich von meiner 41-Stunden Woche berichtete, konnte ich mir nicht vorstellen, dass es in Europa noch längere Arbeitszeiten gibt. Dennoch: lauter glückliche Mitarbeitende und nur freundliche Gesichter.

Auch das Rentensystem ist anders geregelt. Es wird nicht zwischen Staatsbediensteten und Angestellten unterschieden und alle erhalten eine Durchschnittsrente von 52%.

Querschnittsthemen

Personalentwicklung

Insgesamt gibt es bei der Landesverwaltung des Fürstentums Liechtenstein 4 Ausbildungsberufe (Kaufmann/Kauffrau, Techniker*in für Gebäudetechnik, Bibliothekar*in und IT- Fachmann/-frau). Ausbildungsberufe im IT- und kaufmännischen Bereich werden jährlich, die anderen alle zwei Jahre ausgeschrieben.

Die Nachwuchskräfte werden in allen Ausbildungsberufen gleich entlohnt. Die Vergütung steigert sich von 800 Franken im 1. Lehrjahr bis 1400 Franken im 4 LJ. Nach Beendigung der Ausbildung erhalten alle ca. 4400 Franken und eine 6-monatige Arbeitsgarantie. Eine Weiterbeschäftigung ist abhängig von der Anzahl der nachzubesetzenden Stellen.

Durch eine halbjährlich stattfindende Ausbildungswoche/Messe wird auf die Berufe der Verwaltung aufmerksam gemacht. Die Bewerberzahl ist dadurch in den letzten Jahren deutlich gestiegen.

 

Digitalisierung

Alle Büroplätze sind mit modernsten elektronischen Geräten von Lenovo ausgestattet. Kolleginnen und Kollegen im Außendienst erhalten darüber hinaus ein IPad. Dadurch beschleunigen sich verwaltende Verfahren erheblich. Bescheide werden direkt per Mail an Betroffene verschickt oder Arbeitsprozesse zeitnah dokumentiert. Mitarbeitende im Homeoffice verfügen über einen Laptop.

 

Im Neubau der Landesverwaltung in Vaduz ist die Digitalisierung sehr weit fortgeschritten. Digitale Anwenderprogramme und Smart-Work-Programme unterstützen die Arbeit im Büro. Aufgefallen sind mir die sehr modernen Besprechungs- und Ruheräume, die mit neuster Technik ausgestattet sind.

In den Ruheräumen gibt es gemütliche Sitzgelegenheiten sowie Geräuschdämmungswände.   

Nachhaltigkeit

In der Landesverwaltung wird weitestgehend auf Papier verzichtet. Bescheide werden allerdings weiterhin per Post verschickt.

Mitarbeitende erhalten ein kostenloses Job-Fahrrad Angebot, um Dienstreisen mit dem Fahrrad zu erledigen.

Fazit   

Eine für mich sehr aufschlussreiche Zeit ging nach zwei Wochen zu Ende.

Ich bin Sachbearbeiter und dieses wirklich abwechslungsreiches Praktikumsprogramm im Außendienst ermöglichte mir, über den Tellerrand zu schauen und Prozesse aus einer anderen Perspektive kennen zu lernen.

Nutzt die Chance und macht ein EU-Praktikum! Ihr erhaltet Eindrücke fürs Leben. 

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadt Wuppertal
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