Ines Heuwinkel in Sundsvall
Ines Heuwinkel, Dipl. Kommunikationsdesignerin im Amt für Informationstechnik und Digitalisierung, Team 402.05 Kommunikation und Marketing absolvierte ein 2-wöchiges Praktikum im Kommunikationsteam der Kommune Sundsvall, Schweden.
Die Kommunikationsabteilung
Die Kommunikationsabteilung der Stadt Sundsvall besteht aus 20 Mitarbeitenden. Zusätzlich gibt es ca. 15 Mitarbeitende im Bereich Kommunikation in anderen Departements der Kommune, ca. 13 Mitarbeitende in gemeindeeigenen Unternehmen und 3 externe Berater, die die Abteilung unterstützen.
Die Kommunikationsabteilung ist in fünf Teams unterteilt. Das Web Team, das für die Pflege der Website, des Intranets und externen sowie internen Webseiten zuständig ist. Das Editorial Team kümmert sich um die Inhalte auf der Website, dem Intranet und den Social Media Kanälen. Das Marketing Team ist für Kampagnen und Marketingaktivitäten zuständig. Zudem gibt es das SAM-Projekt zur Steigerung der Attraktivität für Menschen, die nach Sundsvall umziehen möchten, sowie das Projekt-Team Sundsvall 400 Jahre.
Die Kernziele der Kommunikationsabteilung sind die Außendarstellung der Kommune Sundsvall als attraktiver Arbeitgeber und die Imageentwicklung der gesamten Region. „Wie stellen wir unsere Kommune für die Bürger, für Besucher/Touristen und für die Wirtschaft (Arbeitgeber/Arbeitnehmer/Investoren) attraktiv und übersichtlich dar.“
In den nächsten Jahren sollen 5.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, die Region soll bis 2030 Klimaneutral und sozial nachhaltig werden.
Um diese Ziele systematisch zu verfolgen gibt es eine Markenarchitektur mit der Dachmarke der Kommune Sundsvall, einigen Eigenmarken, der Standortmarke und der Destinations-Marke.
Die Projektplanung
Alle Projekte die mit der Außendarstellung der Stadt zu tun haben, laufen über die Kommunikationsabteilung. Es gibt ein Service-Postfach für alle Anfragen. Alle Departements/Ressorts müssen im Herbst die Bedarfe für anstehende Projekten für das kommende Jahr einreichen. Auf dieser Grundlage wird eine Jahresplanung für das Kommunikationsteam erstellt.
Berichte werden automatisiert erstellt (Zum Beispiel der Jahresbericht der verpflichtend veröffentlicht werden muss). Es gibt eine Plattform auf der alle nötigen Informationen gesammelt werden (Stratsys/CMS: Sitevision). Über ein PlugIn im CMS werden alle auf der Plattform gesammelten Informationen zu einem Thema automatisiert zu einem Bericht zusammengestellt.
Die Organisation der Projekte erfolgt über Teams. Dort kann sehr übersichtlich und für jeden transparent eingesehen und verwaltet werden wie die Zuständigkeiten sind.
Künstliche Intelligenz
Es gibt ein eigens entwickeltes open Source KI Tool – die Arbeitsabläufe der Mitarbeitenden und die Lebenssituation der Einwohner sollen dadurch vereinfacht und verbessert werden. Das Tool wird stetig weiterentwickelt.
Beispiel: Es wurde ein Sensor entwickelt der einen Alarm auslöst wenn eine Person stürzt. Schon vielen alten Menschen konnte so sehr schnell Hilfe geleistet werden.
In Planung: Sensor mit dem die öffentlichen Mülleimer ausgestattet werden. Die Müllabfuhr kann die Route dementsprechend anpassen und nur die Mülltonnen anfahren, die geleert werden müssen.
https://sundsvall.se/kommun-och-politik/om-webbplatsen/hur-sundsvalls-kommun-anvander-artificiell-intelligens-ai
Die Sprache
Leider spreche und verstehe ich kein schwedisch. Alle haben sich aber sehr große Mühe gegeben mir die nötigen Inhalte in Englisch anschaulich darzustellen. Die Menschen hier sprechen fast alle sehr gutes Englisch. Für mich war es zu Beginn eine Challenge auch Präsentationen zu fachspezifischen Themen in Englisch zu halten. Nach einigen Tagen habe ich mich daran gewöhnt und es ging immer flüssiger ;-).
Fazit
Es waren zwei intensive, sehr interessante und lehrreiche Wochen die ich auf keinen Fall missen möchte. Während des Praktikums stand der Wissensaustausch im Vordergrund. Es ging nicht darum bestimmte Fertigkeiten zu erlernen, sondern darum, zu erleben wie die Kommunikationsabteilung in der schwedischen Kommune Sundsvall arbeitet. Auch die schwedischen Kolleg*innen waren sehr interessiert zu erfahren, wie die Strukturen und Arbeitsabläufe bei uns in Wuppertal funktionieren. Es war sehr spannend festzustellen, dass die Kommune Sundsvall ähnliche Herausforderungen zu bewältigen hat wie Wuppertal. Fehlende Arbeitskräfte ist eines der großen Themen für die auch in Sundsvall Lösungen gefunden werden müssen.
Bemerkenswert fand ich die große Motivation und das Engagement aller Mitarbeitenden im Team. Ein gewisser Stolz und die Identifikation mit der wundervollen Umgebung ist ein guter Antrieb dieses Image auch vermitteln zu können.
Fachlich konnte ich einen umfassenden Einblick in die Arbeitsweisen und Strukturen des Kommunikationsteams und einigen weiteren Bereichen erlangen. Ich habe viele Anregungen und Ideen im Gepäck, die ich mit nach Wuppertal nehme.
Besonders gefallen hat mir die „Fika-Kultur“. Das ist eine kurze Kaffeepause zwischendurch in der sich alle, die gerade Zeit haben, im Aufenthaltsraum treffen und ein kurzes Schwätzchen halten ;-).
Herzlichen Dank an alle, die mir diese tolle Erfahrung möglich gemacht haben